WarenkorbWarenkorb

Warenkorbvorschau

Deine Bestellung zum
Bis zum änderbar!
Scheinbar gab es ein Problem beim Laden der Liefertermine. Bitte Lieferdatum auswählen
Es befinden sich Artikel mit Alkohol im Warenkorb. Die Lieferung darf nicht an Minderjährige erfolgen. Unser Fahrer wird dies bei der Auslieferung überprüfen.
Achtung: Du hast noch offene Änderungen in deinem Warenkorb. Vergiss nicht, deine Änderungen abzusenden! 🥕

Willkommen

date-icon
Apfel und Birne
100%-Bios lügen nicht!

Stellungnahme zum Beitrag „Die Bio-Lüge“ aus der Zeit vom 17.11.2021

wir freuen uns wirklich, dass es noch Zeitungen und Medien gibt, die sich dem seltener werdenden investigativen Journalismus verschrieben haben. Wenn nicht durch sie, durch wen sonst würden solche Skandale, wie die Machenschaften „Cum Ex und Cum Cum“ Geschäfte aufgedeckt?

Auf einen Artikel in der Zeit, der mit dem reißerischen Titel „Die Bio-Lüge“ aufgemacht ist, werden wir natürlich besonders aufmerksam.

Die Autorin des Artikels, Anne Kunze, recherchiert anhand von 2000 Kontrollberichten und einigen Betriebsbesuchen die „Machenschaften“ der Biobranche und kommt zu dem Ergebnis, dass doch einiges im Argen liegt. Eines ihrer Fazite formuliert beispielsweise der Interviewpartner Albert Sundrum, Professor für Tierernährung und Tiergesundheit an der Universität Kassel, wie folgt: „Die ökologische Landwirtschaft ist in ihrem Bemühen gescheitert, ein tragfähiges Konzept für die Lösung von zentralen Problemen der Landwirtschaft zu entwickeln.“ 
Und an dieser Stelle möchten wir einhaken: Denn dieser Aussage sowie dem Fazit des Artikels, stimmen wir so nicht zu. Wir sind überzeugt, dass die ökologische Landwirtschaft durchaus in der Lage ist, die zentralen Probleme der Landwirtschaft zu lösen.

Zunächst aber ein bisschen Kontext:
Als Frau Renate Künast im Januar 2001 Bundeslandwirtschaftsministerin geworden war, hat sie sich in die Regionen aufgemacht und Ihre Vorstellung von Bio verbreitet. Der damalige Slogan war „Bio für Alle!“ und "mindestens 20% Bio in der nächsten Dekade".
Das klingt erst einmal gut. Doch die Bio-Pionier:innen und damals auch die bedeutenden Anbauverbände Demeter, Bioland und Naturland, haben Frau Künast, mit nahezu fassungslosem Entsetzen, aufs Schärfste widersprochen. 
Denn der Versuch den biologischen Landbau in den konventionellen Lebensmitteleinzelhandel integrieren zu wollen, glich damals schon der Quadratur des Kreises. 
Die biologische Landwirtschaft hatte schon immer den Ansatz in möglichst geschlossenen und regionalen Kreisläufen zu denken und zu handeln. Dass diese Konzepte unvereinbar mit der Verarbeitung und Vermarktung von Lebensmitteln in überregionalen, europäischen oder globalen Maßstäben war und ist, ist die Überzeugung der Bio-Pionier:innen. Diese Überzeugung wurde gegenüber der Politik im Allgemeinen und Frau Künast im Besonderen deutlich formuliert. Genauso deutlich wie eindringlich haben die Vertreter:innen der Bio-Branche mögliche Folgen eines wenig organischen Wachstums der Bio-Branche artikuliert. Was Frau Kunze jetzt als „Bio-Lüge“ bezeichnet und mit singulären Beispielen zu belegen versucht, war also abzusehen und deshalb weder überraschend noch neu. 
Außerdem werden die generalisierenden Vorwürfe an die Biobranche, den Anstrengungen der Bio-Pionier:innen, die den ökologischen Landbau geprägt und entwickelt haben, nicht gerecht (ebenso wenig wie den Kund:innen, welche die Arbeit der Bio-Pionier:innen erst ermöglichen).

Am Wahrheitsgehalt der Beispiele von Frau Anne Kunze wollen wir keinesfalls zweifeln. Dass diese „schwarzen Schafe“ in der Bio-Branche vorhanden sind, ist unstrittig. Daraus jedoch abzuleiten, dass alle 35.000 Biobetriebe so arbeiten würden, ist jedoch weit von der Realität und weit von investigativem Journalismus entfernt. 
Hier tut eine etwas differenziertere Betrachtung gut: 

Denn ein Bauer/ eine Bäuerin, der/die auf 400 ha Bio-Salat und auf 3600 ha konventionellen Salat anbaut, kann nicht der Maßstab zur Beurteilung der Bio-Branche sein. 
Genauso wenig kann die Schlachtung von Bio-Tieren in den Schlachthöfen der Firma Tönnies nicht der Maßstab zur Beurteilung der Erzeugung von Fleisch aus biologischer Tierhaltung sein.

All die in dem Artikel erwähnten Beispiele lenken den Fokus überwiegend auf Produzent:innen und Verarbeiter:innen, die sowohl Bio-Ware als auch konventionelle Ware in großen Mengen verarbeiten. Diese Darstellung wird dem betrieblichen Alltag, der Bio-Branche mit all ihren Erzeuger:innen, Verarbeiter:innen und Vermarkter:innen jedoch nicht gerecht. Der überwiegende Anteil der Branche hält sich strikt an die Vorgaben der Anbauverbände und produziert und vermarktet zu 100% Bio-Ware.

In unserem Betrieb sind beispielsweise alle Erzeuger:innen und Verarbeiter:innen echte Überzeugungstäter:innen, die sich dem Bio-Anbau zu 100% verschrieben haben. Eine Bio-Kontrolle in einem solchen Betrieb ist eine leicht zu lösende Aufgabe: Es muss lediglich die Menge der verkauften Bio-Ware mit der Menge an eingekaufter Bio-Ware übereinstimmen. 

Unendlich viel schwieriger wird es jedoch bei Mischbetrieben. Da kann ein wenig erfahrene:r Prüfer:in leicht den Überblick verlieren. Mit Trittbrettfahrer:innen schlagen wir uns daher also herum, seit des die EG Bio- Zertifizierung gibt.

Und dieses durch Mischbetriebe entstehende Risiko, ist sicher einer der größten Mängel in der Bio-Zertifizierung, der in dem genannten Artikel jedoch keinerlei Erwähnung findet.

Die Bio-Zertifizierung deshalb aber in ein zweifelhaftes Licht zu rücken, halten wir für gefährlich. Hier sollte nachgebessert werden. Das würde den Verbraucher:innen und uns, den „100% Bios“ sehr helfen. Da sind wir gerne für mehr Klarheit! Vor allem im Sinne unserer Kunde:innen, die uns vertrauen!

Außerdem lassen wir uns auch deshalb schärfer zertifizieren als die meisten anderen Anbau- und Handels-Betriebe, weil wir dem System der Prüfung und Zertifizierung vertrauen. Wir möchten uns gar nicht vorstellen, wie der Biohandel ohne Zertifizierung aussehen würde.

Wir sind darüber hinaus im Verband der Ökokiste organisiert und unterwerfen uns damit einem noch schärferen Prüfregime. Wir lassen uns im Rahmen der Ökokisten-Verbandszertifizierung freiwillig auf weitere Kriterien, wie 100% Bio, 40% Regionalanteil, 60% Anteil an Verbandsware, einem Verpackungskonzept, einem Energiekonzept und bald auch auf das Vorhandensein einer Gemeinwohlzertifizierung prüfen. Das geschieht vor allem deshalb, weil es unserem Wertesystem entspricht, wir uns mit diesem vom konventionellen Lebensmitteleinzelhandel abgrenzen wollen und weil wir unseren Kund:innen 100% ige Sicherheit geben wollen, dass bei uns alles korrekt ist. Aus diesem Grund können wir uns auch sehr sicher sein, dass der in dem Artikel beschriebene „Abokistenbetrieb“ kein Verbandsmitglied ist und sicher auch keines werden wird!

Nach unserer Überzeugung ist der ökologische Landbau unvereinbar mit den konventionellen Handelsstrukturen. Für eine enkeltaugliche Landwirtschaft, Verarbeitung und Vermarktung braucht es möglichst kleine und regionale Strukturen, die die regionale Wertschöpfung fördern. Das passt nicht in einen Supermarkt!

Think global – buy local! Bei uns geht das!

Ihre Ökokistler vom Bosshammersch-Hof

Dr. Brita-Maresa, Dr. Karl-Heinz, Ruth und David Firsching

Infos zu unseren Lieferanten und Partnern 

Infos zum Verband Ökokiste e.V.

Der Verband Ökokiste e.V. hat sich Zertifizierungsrichtlinien gegeben. Darin gibt es zwingend notwendige Kriterien und Entwicklungsthemen. Sind die Entwicklungsthemen erfüllt, erhält der Betrieb Auszeichnungen durch den Verband Ökokiste. Die  Entwicklungsthemen könnt Ihr hier nachlesen: 

Was ist Ökokiste e.V. ?

Das ist ein Verband von Anbietern von Ökokisten aus ganz Deutschland. Den Verband gibt es seit 25 Jahren, er verfolgt vor allem das Ziel, als Qualitätslabel den Kund*innen ein ökologisches Handeln und 100% Bioprodukte zu garantieren. 
Hier gehts zur offiziellen Website des Verbands

Wie wird man zertifiziert?

Der Verband setzt sich selbst Richtlinien, die jedes Jahr durch eine unabhängige Kontrollstelle überprüft werden. In den Richtlinien wird unter anderem festgelegt, dass alle Produkte mindestens aus kontrolliert-ökologischem Anbau nach EU-Richtlinien stammen müssen und regional produziert werden. Da diese Richtlinien vieles aber nicht abdecken, geben wir uns im Verband noch weitere Kriterien.
Hier gibt es alle Richtlinien zum Nachlesen

Wer macht da alles mit?

Im Verband sind über 40 Betriebe aus ganz Deutschland. Auf der offiziellen Website gibt es einen PLZ-Finder, über den Du den Ökokistenanbieter für jede Region finden kannst. Jeder Anbieter kooperiert mit einer Vielzahl regionaler Betriebe aus Landwirtschaft, Lebensmittelhandwerk und Biohandel. 
Hier gehts zur Übersicht der Betriebe im Verband.