die jüngsten Unwetter bringen nicht nur direktes Leid für die Menschen vor Ort, sondern betreffen auch die Landwirtschaft, den Ernteertrag und damit uns alle. Und klar ist: Wir müssen uns im ganzen Land auf die Folgen dieser Wetterereignisse und ihre Auswirkungen auf die Landwirtschaft vorbereiten. Denn bei diesen Starkregenereignissen wird es vermutlich nicht bleiben. Schon in den Wintermonaten standen immer wieder große Landstriche in Norddeutschland unter Wasser, sodass beispielsweise Lauch und Grünkohl einfach abgesoffen sind.
Der Starkregen in Hanglagen, wie er jetzt in Süddeutschland stattfand, führt außerdem noch viel häufiger dazu, dass der Acker im wahrsten Sinne des Wortes weggespült wird. Gerade der Gemüsebau erfordert, dass die Felder wenig begrünt sind, weil die Gemüsepflanzen sehr konkurrenzschwach sind. Im Biolandbau wird deshalb gehackt, also das Unkraut noch im sehr kleinen Stadium maschinell entfernt. Die Erdoberfläche ist daher im Gemüsebau (sowohl konventionell als auch bio) nicht durchwurzelt und hält der Erosion nicht stand.
Auch wenn unsere regionalen Landwirte von den jetzigen Regenmassen nicht in einem so schlimmen Ausmaß betroffen sind, ist die Tatsache, dass solche Starkregenereignisse zunehmen, beängstigend. Für die einzelnen Landwirt:innen, die nach dem Zufallsprinzip betroffen sind, und natürlich für die Ernährung der gesamten Bevölkerung.
Auch die gerade anhaltenden Regenschauer, die wir aktuell in Hessen erleben, wirken sich z. B. negativ auf die Qualität von Beerenobst aus. Im Erdbeeranbau breiten sich zum Beispiel Schimmelpilze schneller aus. Den Getreidebeständen bereitet aber anhaltender Regen eher keine Schwierigkeiten, solange sich die Körner nicht in der Phase des Abreifens befinden, hier verspricht eine gute Wasserversorgung auch einen guten Ertrag.