Sommerzeit ist Tomatenzeit und die meisten Menschen mögen die roten Früchte. Tomaten stammen ursprünglich aus Mittel- und Südamerika und gehören zu den Nachtschattengewächsen. Sie sind unter anderem mit Kartoffeln, Paprika und Auberginen verwandt. Tomaten wurden bis ins 19. Jahrhundert hinein Liebes-, oder Paradiesapfel genannt und gehören botanisch gesehen zu den Beeren.
Tomaten wachsen in verschiedenen Varianten inzwischen in vielen heimischen Gärten und gehören zu den beliebtesten Speisepflanzen. Auch in Euren Ökokisten könnt Ihr sehr häufig Tomaten finden. Unsere regionalen Tomaten beziehen wir unter anderem von Landwirt Andreas Hanisch aus Langenstein, und der hat sich nun für die Bestäubung seiner Pflanzen Unterstützung von fleißigen Hummeln geholt.
Andreas züchtet seine Tomaten in einem etwa 800 m² großen Treibhaus. Naturgemäß finden leider nur wenige Insekten den Weg in diesen Innenraum. Weil aber Insekten wichtig für die nicht ganz unkomplizierte Bestäubung der Tomatenpflanzen sind, hat sich Andreas Hilfe in Form dreier Hummelvölker organisiert. Die pelzigen Tierchen wurden in Pappkisten mit Lüftungsklappen, Ein- und Ausflugsschneisen, sowie einer Futterstation geliefert. Nach einer kurzen Eingewöhnungszeit von etwa drei Stunden konnten die Tiere ihren ersten Erkundungsflug im Tomatenhaus starten. Die Hummeln dienen dazu, den Bestäubungsprozess zu erleichtern. Tomatenpflanzen sind zwittrig, das heißt, sie haben männliche und weibliche Blüten. Der Blütensack der Pflanzen öffnet sich nur schwer, was die Bestäubung verkompliziert. Hier kommen nun die Hummeln ins Spiel: Durch ihre Flugbewegungen lösen sie die Pollen an den bestäubungsfähigen Blüten, sodass die Pollen problemlos auf den Stempel rieseln können. So kann Andreas für eine natürliche Bestäubung der Pflanzen sorgen und gleichzeitig den Hummeln ein neues Zuhause geben.