Zusammenarbeit mit vielen kleinen Landwirt:innen – Freude und Herausforderung zugleich
Unsere Grundregel im Einkauf ist es, mit Landwirt:innen und Produzent:innen zusammenzuarbeiten, die vom Geschmack der Erzeugnisse und nicht nur vom Ertrag angetrieben werden und deren Anbaumethoden unseren höchsten ökologischen Ansprüchen gerecht werden. Durch die engen Interaktionen mit ihnen wissen wir genau, wie sie anbauen und können höchste Transparenz gewährleisten. Außerdem möchten wir eine vielfältige Kulturlandschaft in unserer Region erhalten und stärken. Das bedeutet, dass wir mit einer Vielzahl kleiner Landwirt:innen und Produzent:innen zusammenarbeiten. Diese Art der Zusammenarbeit macht uns unglaublich viel Freude, stellt uns aber auch immer wieder vor Herausforderungen und erzeugt Mehraufwand.
Was das konkret bedeutet, möchten wir Euch am Beispiel von Tomaten erklären:
Wir als Bio-Handelsbetrieb könnten einfach eine Bestellung beim Bio-Großhandel absetzen und dadurch unsere Bedarfsmenge an Tomaten in einer Lieferung, in einheitlicher Qualität und zu einem identischen Zeitpunkt erhalten. Das möchten wir aber nicht, denn uns ist es wichtig, die Tomaten unserer kleinen, regionalen Erzeuger:innen abzunehmen. Das bedeutet, dass wir mit jedem einzelnen von ihnen separate Absprachen treffen müssen, was zeitaufwendig und komplex sein kann.
Zudem haben wir dadurch weniger konsistente Lieferungen: Kleine Erzeuger:innen können Schwankungen in der Ernte haben, was die Planung und Verfügbarkeit von Tomaten für uns erschwert. Es erfordert eine enge Kommunikation und Koordination, um eine kontinuierliche Versorgung sicherzustellen. Außerdem ergeben sich logistische Herausforderungen: Die Zusammenarbeit mit vielen kleinen Erzeuger:innen erfordert eine effiziente Logistik, um die Tomaten rechtzeitig abzuholen und an unseren Hof zu liefern. Es müssen Transportwege und -zeiten koordiniert werden, um die Frische der Produkte zu gewährleisten. Auch unsere Qualitätsstandards müssen wir für jede Lieferung der einzelnen Erzeuger:innen überprüfen, damit alle Tomaten den gleichen hohen Qualitätsstandards entsprechen.
Stets stehen wir bei all dem Zusatzaufwand immer auch vor einer preislichen Herausforderung: Da kleine Erzeuger:innen möglicherweise höhere Produktionskosten haben, können die Preise für regionale Bio-Tomaten im Vergleich zu Supermarktprodukten höher sein. Daher brauchen wir Euch, unsere Kund:innen, die bereit sind, diesen Mehraufwand zu zahlen. Denn nur so können wir eine vielfältige Kulturlandschaft in unserer Region sichern und den ökologischen Landbau durch kleine Familienbetriebe nachhaltig fördern.