Wir haben noch nie... Tiere ein bisschen weniger gequält und uns dafür feiern lassen
Unser Eier-Konsum ist riesig: 230 Eier essen wir Deutschen pro Kopf und Jahr, insgesamt belief sich der Verbrauch im Jahr 2020 auf über 19 Milliarden Eier. Wir sollten uns deshalb nicht nur zu Ostern, sondern auch im Rest des Jahres über die Qualität und Herkunft der Eier Gedanken machen. Aber wie können wir eigentlich nachvollziehen, wie und wo die Hühner leben?
In Deutschland werden momentan über 49 Millionen Hühner, die Eier produzieren, gehalten. Bestimmt hast Du mitbekommen, dass sich hier in den letzten Jahren “viel” getan hat: Das Schnabelkürzen bei Küken ist seit 2017 und das Kükenschreddern seit 2022 verboten… Sollten das nicht Grundvoraussetzungen sein? Verändert hat sich in den letzten Jahren auch, dass man im direkten Handel kaum noch Käfigeier findet. Und doch gibt es sie noch. Denn die Kennzeichnungspflicht entfällt, sobald die Eier zu anderen Lebensmitteln wie beispielsweise Nudeln verarbeitet werden. Was kannst Du tun, um Käfigeier beim Einkaufen zu umgehen? Bioprodukte kaufen. 2021 lag der Anteil von Eiern, die aus Bio-Haltung stammen, bei rund 13 Prozent.
Aber wahr ist auch, dass Bio-Eier nicht immer die beste Wahl sind. Denn auch wenn der Gesetzgeber bei Bio-Eiern strengere Regeln vorschreibt, führt das nicht zwangsläufig zu mehr Tierwohl. Auch hier gibt es Massentierhaltung. Wenn Du Eier kaufen möchtest, dann kaufe also am besten lokale Bio-Eier, bei denen Du Dir vor Ort anschauen kannst, wie die Tiere leben oder Du vertraust Deiner Ökokiste vor Ort!
Wir beziehen unsere Eier von Landwirt:innen aus der Region, die nicht nur hohe ökologische Standards erfüllen, sondern sich z.B. durch mobile Hühnerställe, die alle 2 Wochen ihren Standort wechseln, oder durch Unterstützung der Bruder-Hahn-Initiative besonders um das Wohl der Tiere kümmern.
Konventionelle Hühnerhaltung erfolgt meistens in Käfigen oder in großen Hallen, in denen sich 9 Hennen einen Quadratmeter teilen. Kein Wunder also, dass Kannibalismus und Verletzungen innerhalb der Brut an der Tagesordnung stehen. Auch beim Eierlegen ist den Hennen kein Platz vergönnt, so müssen sich 120 Hennen eine Nestfläche von einem Quadratmeter teilen, um 400 Eier im Jahr zu legen. Ein Huhn in der ökologischen Haltung legt vergleichsweise ungefähr 300 Eier jährlich.
Mehr Sicherheit für artgerechte Bedingungen Deines Einkaufs bekommst Du durch eine Verbandszertifizierung. Denn Bio-Anbauverbände wie Demeter, Bioland und Naturland haben teils noch strengere Richtlinien für den Platz der Hennen und wie dieser gestaltet sein muss oder Regeln für das Futter, das die Tiere erhalten. Im Vergleich dazu werden in konventionellen Betrieben teilweise sogar künstliche Farbpigmente dem Futter beigemischt, damit die Eier eine intensivere Farbe erhalten. Bei uns kannst du sicher sein, dass deine Bio-Hennen mit natürlichem und biologischen Futtermittel gefüttert werden, das sogar zu 50% aus der eigenen Erzeugung der Landwirt:innen stammt.
Legehennen • Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt (albert-schweitzer-stiftung.de)
Legehennen leiden in der Massentierhaltung | ProVeg Deutschland
https://utopia.de/ratgeber/kaufberatung-ei-bio-freiland-eier/