Zehn Generationen Landwirtschaft - Gemüsebauer mit Visionen
Begonnen als Milchviehhof arbeitet der Christiansen Hof bereits in der zehnten Generation heute als viehloser Landwirtschaftsbetrieb mit zwanzig Gemüsekulturen, wie Kartoffeln, Kohlgemüsen und Möhren. Der Biolandbetrieb von Heinz-Peter Christiansen steht für nachhaltige Landwirtschaft: „Pflanzenanbau ohne abhängig zu sein von Hybridsorten der chemischen Saatindustrie ist für uns derzeit noch Vision. Wir wollen, dass diese Vision Wirklichkeit wird!“ Bauer Christiansen arbeitet daher im Projekt Saat:gut seit 2009 an eigenen Sorten.
Moore unter Ackernutzung - ungewaschene Moorrüben und das „Lila Luder“
Die anmoorigen Böden der Niederungen und Senken sind unter Ackernutzung. Anmoorige Böden haben einen hohen Rohhumusanteil. Sie zeigt, wo diese Möhren herkommen: aus dem Niederungsmoor. Daher auch ihr Name: Moorrübe. Die Möhre ist die Hauptkultur auf dem Hof Christiansen. Der Boden auf dem sie wachsen ist das Niederungsmoor, entstanden aus der Verlandung nährstoffreicher Seen. Weiteres Spezialprodukt des Christiansenhofes ist das „Lila Luder“, eine lila Möhre mit orangem Kern. Sie kennzeichnet sich durch ihr besonderes Aussehen und Inhaltsstoffe wie Anthozyane im lila Fruchtfleisch.
Saat:gut / Ernte:gut - fruchtbare Saat ohne Patente
Christiansens Biolandhof züchtet eigene Sorten. Sogenannte samenfeste, samenechte Sorten erhalten die natürliche Vielfalt der Gemüsefrüchte. Auf diese Weise arbeitet das Projekt „Saat:gut“ dem Verschwinden alter Pflanzensorten entgegen. Saat aus dem Labor ist unfruchtbare Chemie - Saat vom Acker ist fruchtbare Natur. „Die Züchtung neuer Sorten und die Saatgut-Herstellung konzentriert sich heute auf wenige multinationale Konzerne, die in enger Verbindung zur chemischen Industrie stehen“. Diese neuen, sogenannten CMS-Sorten (Cytoplasmatische Männliche Sterilität) entstehen im Labor und können keinen Pollen mehr ausbilden - es sind sterile, unfruchtbare Pflanzen. Aus dem Grund hat sich Landwirt Christiansen entschieden diesen gentechnischen Methoden entgegenzuarbeiten - mit Dehybridisierung. „Der Projektansatz geht davon aus, daß man Leben und Lebewesen nicht patentieren und damit nicht privatisieren kann“. Biolandbauer Christiansen setzt sich dafür ein, daß die neu entwickelten Sorten Eigentum eines gemeinnützigen Vereins und nicht Privateigentum werden. Das Projekt hat zum Ziel fruchtbare Pflanzen zu züchten, die nachbaufähig sind - jeder Bauer und Gärtner kann daraus selbst eigene Saat vermehren und ernten. www.saat-gut.org
Besonderes
Seit 1995 erzeugt der Hof mit zwei Windmühlen eigenen Strom für eine positive Energiebilanz. Heinz-Peter Christiansen gibt sein umfassendes Wissen über den Biolandbau an die Jugend weiter. Christiansen Biolandhof bildet aus im Beruf des Gemüsegärtners, denn „qualifizierter Nachwuchs ist die Grundvoraussetzung für ein Fortbestehen nachhaltiger Landwirtschaft“.
Zitate sind der Webseite www.christiansens-biolandhof.de entnommen.