Um dem Thema mehr Gewicht zu geben, haben die Vereinten Nationen und OECD deshalb Vorschläge gemacht, wie Unternehmen in globalen Lieferketten ihre Sorgfaltspflicht erfüllen sollen, um solche Missstände zu verhindern. Es steht jedem Land frei auf Freiwilligkeit zu setzen oder die Vorschläge gesetzlich zu verankern. In Deutschland setzte man zunächst auf die freiwillige Einhaltung der vorgeschlagenen Standards zur Verbesserung der fairen Lieferketten. Ein Monitoring zeigte allerdings, dass sich zu wenig deutsche Firmen an freiwillige Vorgaben halten, woraufhin im Januar 2023 endlich das Lieferkettengesetz verabschiedet wurde. Hoffentlich ein erster Schritt zu mehr Fairness.
Es gab und gibt aber auch Unternehmen, die immer schon fair gehandelt haben und die faire Handelsbeziehungen auf Augenhöhe zum Grundsatz ihrer Firmenphilosophie definiert haben. Einige dieser Pioniere wollen wir Euch in diesem TUTGUT! Monat vorstellen und damit ihre Vorbildfunktion hervorheben und ins richtige Licht setzen. Das sind zum Beispiel Rapunzel und Sonnentor, aber auch viele weitere Firmen, die Ihr bei uns im Sortiment findet. Zertifizierungssiegel oder Programme wie Fairtrade, UTZ-certified, Rainforest Alliance, We care, Hand in Hand oder auch das Gemeinwohlsiegel schaffen ebenfalls Transparenz.
Es lohnt sich genau hinzuschauen, wo Produkte herkommen und unter welchen Bedingungen sie produziert werden: Um 100 % nachhaltig zu sein, sollten im Werteverständnis der Erzeuger:innen und Konsument:innen faire Handelspraktiken mit ökologischen Anbaumethoden kombiniert werden. Denn es ist zwar lobenswert, wenn Erntehelfer:innen fair entlohnt werden, aber beim konventionellen Anbau z. B. in Feldern stehen, auf denen giftige Pestizide und Herbizide verwendet werden, mit denen sie in Kontakt kommen.
Mit einem bewussten Konsum kann jede:r einzelne von uns zu mehr Fairness beitragen.