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TUT GUT! im Oktober - Regionalität.

Bio, saisonal und regional!

Wenn ich aus dem Fenster schaue, kann ich die Hühner sehen, die meine Bio-Eier legen. Direkt hinter meinem Garten wächst auf dem Bio-Acker Getreide, das für mein regionales Bio-Brot verarbeitet wird. In meinem Garten habe ich verschiedene Obstbäume und in Sichtweite ist auch mein Pachtgarten, auf dem ich selbst saisonal Gemüse anbaue und ernte. Alles was ich sonst noch brauche, kann ich mir auf der Arbeit in meine Ökokiste legen und mir sicher sein, dass dabei Standards wie “Regional ist erste Wahl” oder “100 % Bio” greifen. Ich habe also den großen Luxus, Lebensmittelprodukte mit einem relativ guten Gewissen zu konsumieren und durch meinen persönlichen Regionalitätsbezug bei den allermeisten Produkten genau zu wissen, wo sie herkommen. Regional, saisonal oder bio ist bei mir also keine Entweder-oder-Frage.

Dass meine Situation eher eine Ausnahme ist, ist klar. Viele von Euch haben nicht diese idealen Bedingungen und überlegen beim Kauf von Lebensmitteln bestimmt manchmal, was eigentlich wichtiger ist: Bio? Saisonal? Regional? Oder andersrum? Und was genau heißt eigentlich regional?

Bislang gibt es im Lebensmittelhandel keine konkrete Definition von “regional”. Als Mitglied im Verband Ökokiste e.V. haben wir uns für den Begriff “regional” Richtwerte überlegt und loben nur solche Produkte als regional aus, die im Umkreis von 200 km Luftlinie erzeugt werden. Bei über 90 % der regionalen Lieferant:innen unterschreiten wir diesen Richtwert um mehr als die Hälfte. So entsteht eine etwas dynamische Definition von Regionalität, die sich im Grunde für uns so zusammenfassen lässt: Regional bedeutet für uns, dass die Erzeuger:innen im Liefergebiet liegen; zuzüglich geringfügiger vertretbarer Ausnahmen.

Bio? Saisonal? Regional?

Es liegt auf der Hand, dass eigentlich das komplette Paket am sinnvollsten ist. Bio, saisonal UND regional. Aber wenn beispielsweise nur Bioprodukte aus dem Ausland verfügbar sind, kaufe ich dann nicht lieber regionale Produkte ohne Bio-Siegel? Für uns als Ökokiste ist die Sache klar: Regional ohne Bio geht nicht.

Denn Bio-Lebensmittel werden ohne chemische und synthetische Pestizide hergestellt. Der Verzehr von Bio-Lebensmitteln minimiert daher das Risiko von Pestizidrückständen in der Nahrung enorm. Forschungsergebnisse deuten auch darauf hin, dass Bio-Lebensmittel tendenziell eine höhere Nährstoffdichte aufweisen. Dies bedeutet, dass sie mehr Vitamine, Mineralstoffe und Antioxidantien pro Portion enthalten können. Darüber hinaus zeigen Studien, dass die Herstellung von Bioprodukten geringere Auswirkungen auf die Umwelt in Bezug auf Bodenqualität, Wasserverschmutzung und Artenvielfalt hat. Denn Bio-Landwirtschaft schafft Lebensräume für verschiedene Tier- und Pflanzenarten und unterstützt Bauern und Bäuerinnen, die ökologische Anbaumethoden einsetzen. Dadurch entsteht ein nachhaltiger Weg in die Zukunft mit langfristigen Lösungen für die globale Nahrungsmittelproduktion und den Schutz der Umwelt für kommende Generationen.

Regionalität sollte auch im Hinblick auf die Klimabilanz kritisch hinterfragt werden. So weist z.B. Gemüse, das regional angebaut wird und somit kurze Transportwege hat, nicht gleich eine bessere Klimabilanz auf. Denn Gemüse aus dem Gewächshaus verursacht z.B. mehr CO2-schädliche Klimagase als saisonales Freilandgemüse. Der ökologische Fußabdruck der Fleischproduktion ist sogar so groß, dass der Transport und damit der Vorteil der Regionalität kaum ins Gewicht fällt. Häufig haben hier ökologisch erzeugte Lebensmittel in der Klimabilanz die Nase vorn, weil beispielsweise kein Soja aus Übersee als Futtermittel und keine energieintensiven Mineraldünger eingesetzt werden. Darüber hinaus trägt der Bio-Landbau zur Humusbildung bei, was zusätzlich CO2 bindet. In Bezug auf das Tierwohl gibt es bestimmt auch konventionelle Betriebe, die faire Standards wahren. Bei bio zertifizierten Betrieben gibt es aber weitreichende gesetzliche Regelungen und vor allem Auflagen zur Transparenz. Diese Transparenz bekomme ich bei konventionellen Betrieben ohne Zertifizierung nur, wenn ich sie persönlich kenne oder direkten Einblick in die Haltungsbedingungen habe.

Regionalität ist für uns deshalb vor allem dann nachhaltig und umweltverträglich, wenn sie Hand in Hand mit Saisonalität und Bioqualität geht. Denn für uns gehören das “Wo” und “Wie” als Qualitätsmerkmal in der Lebensmittelherstellung unmittelbar zusammen. Nur „regional“ greift als Qualitätskriterium eindeutig zu kurz. Will man Qualitätskriterien definieren, muss für uns die Herkunft mit konkreten ökologischen und sozialen Herstellungs- oder Handelskriterien kombiniert werden. 

Wir legen Euch aus diesem Grund die folgende Faustregel zur Entscheidungsfindung beim Kauf Eurer Lebensmittel ans Herz: bio, saisonal, regional – und zwar in dieser Reihenfolge. Das geht natürlich besonders gut mit einer Ökokiste, denn 100 % Bio ist sowieso immer garantiert und saisonal und regional ist immer unsere nächste Priorität. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft hat sich übrigens vorgenommen, Klima- und Umweltleistungen stärker zu fördern. Die Umstellung auf Ökolandbau soll dadurch gesellschaftlich mehr honoriert werden und sich auch finanziell mehr lohnen. Damit erhalten wir zukünftig hoffentlich flächendeckend eine größere Auswahl an regionalen Bioprodukten. Denn wenn wir ehrlich sind, haben wir doch alle lieber Bio-Äcker ohne Rückstände von chemischen Pestiziden hinter dem Haus, oder?

Unsere TUT GUT! Produkte im Oktober

Passend zu den TUT GUT!-Themen werden wir an dieser Stelle wertvolle Produkte genauer vorstellen. Erfahre, wie Du durch den Einkauf Gutes tust:

  • Dir, als Konsument:in, durch hochwertige Zutaten und Verarbeitung
  • unserer Existenz als Ökokiste mit unseren nachhaltigen Werten
  • der Existenz der Hersteller, die unsere Werte teilen
  • der Existenz der Landwirt:innen und Erzeuger:innen, die wertvolle Rohstoffe liefern
  • der Umwelt Deiner Lieben und Deiner Mitmenschen
regionales Brot

❤️ Warum regionales Bio-Brot ein Muss ist! 

Brot ist nicht nur ein Grundnahrungsmittel, sondern ein traditionelles Kulturgut. Die UNESCO hat es  2014 als immaterielles Kulturerbe ausgewiesen! Es ist gut, wenn du Brot kaufst, das in der Region hergestellt wurde. Doch bevor du das nächste Mal regionales Brot kaufst, lass uns darüber reden, warum es unbedingt regionales Bio-Brot sein sollte: 

Bio-Brot aus der Region essen und dabei Gutes tun? 

  • Nachhaltigkeit: Regionales Brot wird oft mit Zutaten aus der Region hergestellt, was den Transportaufwand und damit den CO2-Fußabdruck minimiert. Weniger Transport bedeutet weniger Energieverbrauch und weniger Schadstoffemissionen.
  • Unterstützung der Landwirtschaft: Durch den Kauf von regionalem Bio-Brot unterstützt du lokale Bauern und Bäuerinnen und Bäckerei-Betriebe, die nachhaltige Praktiken anwenden. Das stärkt die Wirtschaft deiner Region und fördert gleichzeitig die ökologische Landwirtschaft.
  • Frische und Qualität: Regionales Brot ist oft frischer, da es nicht lange transportiert wird. Die Verwendung von Bio-Zutaten gewährleistet außerdem, dass keine schädlichen Chemikalien oder Pestizide in dein Brot gelangen.
  • Erhaltung der Artenvielfalt: Bio-Bäckereien verwenden oft regionale und traditionelle Getreidesorten, die zur Erhaltung der Artenvielfalt beitragen. Dies unterstützt die Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten und stärkt die lokalen Ökosysteme.
  • Geschmackserlebnis: Nicht zuletzt schmeckt regionales Bio-Brot oft einfach besser! Die sorgfältige Auswahl von Zutaten und traditionelle und kreative Herstellungsverfahren verleihen ihm einen einzigartigen und köstlichen Geschmack.
  • Gesundheit: Bio-Brot enthält in der Regel weniger schädliche Chemikalien und Zusatzstoffe. Das ist nicht nur gut für dich, sondern auch für die Umwelt, da bei ihrer Herstellung weniger schädliche Substanzen in die Natur gelangen.

Fazit: Regionales Bio-Brot ist nicht nur eine gesunde Wahl für dich, sondern auch für die Umwelt und die nachhaltige Wertschöpfung in deiner Region. Es unterstützt nachhaltige Landwirtschaft, trägt zur Artenvielfalt bei und schmeckt einfach fantastisch. Also, beim nächsten Brotkauf denk daran: Regionales Bio-Brot ist mehr als nur Brot – es ist ein Beitrag zu einer besseren Welt.